Kategorie: Seniorentanzgedichte

  • 1 1/2 Stunden Seniorentanz (in Kurzfassung)


    von Ingeborg Brandt

    Das Tanzen macht uns großen Spaß,
    und wer uns zusieht, glaubt uns das.
    Ob Tango – Polka – Walzerschritt,
    Es ist egal, wir halten mit.

    Der Walzerschritt, der mag ja geh`n,
    den haben wir schon oft geseh`n.
    Und selber auch schon oft getanzt;
    Ein bisschen hapert`s noch beim Drehen,
    doch das wird mit der Zeit vergehen.

    Bei Polka hopst man wie die Gämsen,
    dabei sind manche kaum zu bremsen.
    die legen los, husch sind sie weg
    und manche kommen kaum vom Fleck.

    Als Nächstes kommt ein Tango dran,
    das ist schon schlimmer, Mann oh Mann!
    Man zählt die Schritte, verdreht die Beine,
    beugt vor und zurück sich, wie an ner Leine.

    Man lächelt verkrampft, au, Mann das tut weh,
    da latscht mein Partner mir noch auf den Zeh!
    Der Tango ist aus, schnell geht noch der Atem
    Und langsam löst sich der Krampf in den Waden.

    Doch wenn du denkst, nun wird es besser,
    läufst du schon wieder ins offene Messer;
    Denn jetzt geht`s an den Spiegel ran,
    als Nächstes ist ein Country dran.

    Die Absätze klappern, die Füße stampfen,
    die Lockenpracht fängt an zu dampfen,
    manch Tänzer spürt nicht mehr sein eignes Gewicht.
    Aber etwa kneifen? Das gibt`s bei uns nicht.

    Man hält immer durch bis zum bitteren Ende.
    Noch `n kleiner Schritt, noch `ne flinke Wende
    und wir haben`s geschafft.
    Erleichtert unsere Lungen sich weiten.
    Wie beim Cowboy nach dem Rodeo Reiten.

    Aber da ist ja noch ein Tänzchen aus Griechenland
    aus dem Fernseh`n war die Melodie schon bekannt.
    Da wir nun langsam beginnen, läuft alles normal,
    wird die Musik aber schneller, ist das nicht mehr der Fall.

    Da geh`n viele Füße nicht mehr, wie sie sollen,
    weil sie in `ne ganz andre Richtung wollen.
    Das Händehalten im Kreis, gewinnt jetzt Gewicht,
    denn so muss jeder mit, ob er will oder nicht.

    So ziehen wir uns tapfer über die Runden,
    denn ein griechischer Tanz dauert manchmal Stunden.
    Doch bisher wurde auch dies überstanden,
    denn ein guter Wille ist immer vorhanden.

    Nach 1 1/2 Stunden schweben im Raum Schweißtropfen ohne Zahl,
    Und doch freut sich jeder aufs nächste Mal.


  • Das kommt auch bei Senioren vor!


    von Ingeborg Brandt

    Die Gruppe übt `nen neuen Tanz,
    na klar, da klappt es nicht gleich ganz.
    Es wird geübt und noch einmal
    und plötzlich ist Tumult im Saal.

    Biggi wetzt plötzlich kreuz und quer,
    Ihr Heinz rennt eifrig hinterher,
    Christine hat es auch erwischt,
    die ist verkehrtrum abgezischt.

    Die Lu guckt freundlich hin und her
    und fragt sich: Wer hat Recht nun, wer?
    Inge Schöbel guckt auf ihren Mann
    und ist sich sicher: Wolfgang kann!

    Der ergreift nun auch das Wort,
    zieht zuerst die Nächsten fort,
    ordnet sie behende ein
    und sagt dabei: So muss es sein!

    Da sagt die Erika ganz sacht:
    Ich glaub, ich habs auch falsch gemacht.
    Drauf meint die Inge hochgeschraubt:
    na klar, du hast`s nur nicht geglaubt.

    Renates Blick verrät: Sie grübelt,
    was auch keiner ihr verübelt.
    Doch leider kommt dabei nichts raus.
    Drum ruht sie sich erst einmal aus.

    Frau Wähnert, die ist ganz vergessen.
    Man schreit sich an schon fast besessen.
    Noch zeigt Frau Wähnert Null Gefühle,
    blickt nur verwundert ins Gewühle.

    Doch plötzlich platzt ihr doch der Kragen,
    sie rafft sich auf etwas zu sagen.
    Ihr Wort gelangt in unsre Ohren:
    Ich glaubt, ich wäre bei Senioren!

    Doch dieser Lärm- ich konnt` ihn leider nicht verhindern,
    der ist ja schlimmer als bei Kindern.
    Sofort ist Ruhe in der Runde,
    erhitzt steht man da, mit offenem Munde
    und harrt der Dinge, die da kommen.
    Frau Wähnert hat die Leitung übernommen.

    Es beruhigen sich die Gemüter, Frau Wähnert erklärt
    und jetzt übt jeder in sich gekehrt,
    trainiert mit viel Fleiß und Konzentration
    und siehe da, nun klappt es schon.

    Aus diesem Vorfall man erkennt:
    auch Senioren haben noch viel Temperament

    Birkenwerder, den 23.10.2001


  • Ein Seniorengedicht


    von Ingeborg Brandt

    Wir Rentner haben niemals Zeit,
    doch zum Tanz sind wir bereit!
    Drum stimmt Frau Wähnerts Studio
    uns über alle Maßen froh.

    Als in der Zeitung war zu lesen,
    dass ein Seniorentanz gewesen,
    ward`s bei Frau Wähnert angefragt
    und Sie hat gleich auch „ja“ gesagt.

    Als erste Stammpaar waren da:
    Die Inge und die Erika,
    zusammen mit ein paar Eintagsfliegen,
    die war`n nicht wieder her zu kriegen.

    Dann kam als Ehepaar Nr. 1
    die Brigitte und der Heinz.
    Auch die Renate fand sich ein-
    nun war`n wir schon ein ganzer Verein.

    Inzwischen kamen noch 3 Damen:
    Inge, Lou und Ruth mit Namen
    Jetzt tanzten wir im großen Rahmen!

    Wir kamen her ganz wissbegierig,
    jedoch der Anfang war recht schwierig.
    Als Beispiel sei mal hier genannt,
    wenn während eines Tanzablaufs
    nicht jeder seinen Partner fand.

    Da rannten 2 auf einen Partner los,
    und die Verwirrung war recht groß.
    Es wurde dann laut diskutiert,
    um rauszukriegen wer sich ziert.
    denn er stellte fest, er ist auch alleine.
    Zur gleichen Zeit kriegt ein and`rer Beine;

    Ein Schreien, Lärmen – doch nicht lange,
    Frau Wähnert wurd`s schon richtig bange.
    So viel hektisches Gewühl
    weckt nun doch ihr Mitgefühl.

    Sie ruft: „Wir wollens noch mal probieren,
    ich werd`s mit meinem Mann vorführen.“
    Drauf tanzt Herr Wähnert lieb und nett
    von ihr geführt über`s Parkett.

    Und alle wundern sich jetzt sehr;
    man, das ist ja gar nicht schwer!
    Man geht nun ran mit neuem Mut,
    und siehe da, der Tanz wird gut.

    Frau Wähnert strahlt wie eine Mutter-
    und bis zum nächsten Chaos ist alles in Butter.
    So war der Anfang liebe Leute.
    Doch es ist schon ganz anders heute.

    Nach der ersten großen Show
    kennt jeder seinen Tanz genau
    Und schwebt schon wie im Teenie-Traum
    durch des Studios großen Raum.

    Wer heute beim Tanz in den Spiegel guckt,
    nicht mehr erschreckt zusammenzuckt.
    Heut lächelt er ich selber an,
    ist froh und sicher, weil er`s kann.

    Das Tanzbein schwingen macht uns große Freude,
    dafür danken wir Frau Wähnert heute.
    Wir haben alle Spaß an dem Ganzen,
    und hoffen, dass wir noch lange zusammen tanzen.

    Vorgetragen am 5. Februar 2001 im Choreographie-Studio „Birke“.